Weil die Welt nur ein Fleckchen Erde ist!
Große Worte. Noch größere Gefühle.
Dienstag, 13. Juli 2010
KindheitTM – eine plastische Erfahrung
Für alle, die ihre Kindheit in der Hochphase der Erdöl-Ära verbracht haben, sind Plastik und Kunststoff von zentraler Bedeutung gewesen. Schließlich waren etliche Spielzeuge und Sammelobjekte dieser Epoche aus dem ehemals schwarzen Material gefertigt worden. Ob Yps-Gimmicks, Masters of the Universe-Figuren, M.A.S.K.-Fahrzeuge, Lego-Steine, Star Wars, Playmobil, Gameboys, Hörspielkasetten, Revell-Bausätze, Flummis, Glibber-Slime, nahezu alle Cerealien-Beigaben oder Knibbelbilder – alles war aus Plastik.

Weichmacher sei dank, kann man behaupten, dass die meisten keine harte Kindheit hatten. Und wenn es doch mal Ärger gab, konnte man sich dem Geruch von Lösungsmitteln in Klebstoffen, Tintenkillern und Farbstiften hingeben.

Die Mädchen haben hauptsächlich mit Barbie und Co. zur Verringerung der irdischen Rohstoffreserven beigetragen. Allein mit einem vollausgestatteten Barbie-Haus hätte eine Kleinfamilie ihr Heim circa einen Winter heizen können.

Das Besondere an Plastikspielzeug lag neben der Formbarkeit und dem Geruch in der Witterungsbeständigkeit der meisten Objekte kindlicher Begierde – denn vergrub man sein Matchbox-Auto im Sommer zu gut im Sandkasten, musste man über den Winter einen herben Wertverlust hinnehmen. Eine Masters Figur jedoch kam beinahe unverändert aus dem sandigen Jenseits. Und falls eine MC mal riss, dann klebte man sie mit Tesa – ebenfalls ein raffiniertes Erdölprodukt.

Nur auf Feuer reagierte Plastikspielzeug allergisch und so manch unbesiegbarer Superheld oder Sternenkrieger fand in einem Streichholz seine irdische Nemesis.



Teil 2 coming soon

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Sonntag, 13. Juni 2010
Zeig mir Deinen Müll und ich sag Dir wer Du bist!


Die Gesellschaft ist kurzlebig, wächst rapide und ist immer in Bewegung. Schlechte Vorraussetzungen für alte Matratzen und Sofas, perfekte für Skier. Nur, das im Zuge des Wachstums die Gletscher schrumpfen. Also auch tschüss Skier, hallo Roller Blades. Dass beim grenzenlosen Wachstum noch mehr auf bzw. an der Strecke bleibt, weiß jeder, der in unserer wegwerfenden Erlebnisgesellschaft aufwächst. Das ganze hört auf den treffenden Namen „Sperrmüll“ und ist sichtbarster Teil des Wirtschaftswunders – zeig mir Deinen Müll und ich sag Dir wer Du bist. Da ist was dran bzw. drin.

Auf dem Sperrmüll findet sich alles, was man nicht mehr braucht und was – daher auch der Namensursprung – zu sperrig für den Restmüll ist. Je Stadtteil, ist es entweder ein stinkender und Insekten verseuchter Haufen oder eine Ansammlung viktorianischer Möbel, VHS-Sammlungen für Connaisseure und anschlussfertigen Elektromobilia. Da greift selbst der Akademiker zu, nur um es einige Zeit später selbst vor seiner eigenen Haustür abholbereit zu platzieren. Toll, könnte man meinen, wir befreien uns vom kapitalistischen Ballast. Doch das Gegenteil ist der Fall: Große Objekte werden durch noch größere ersetzt.

Einst gab es übrigens einheitliche Sperrmülltage für die ganze Stadt – für Kinder und Trödler ein Fest. Da aber Nachteile offensichtlich waren (Stichwort stinkender Haufen und darin spielende Kinder, plus Bonus: rostige Nägel) und Sperrmüll manchmal so lange rumstand, bis sogar Leute einzogen, fand eine neue Regel Einzug – die aktuelle. Hier die momentane Sperrmüll-Top-5:

• Skier inkl. Zubehör
• Matratzen, gerne mit Flecken
• CD-Ständer, ab 2m und gusseisern
• TV-Geräte & PC-Monitore (Aufsteiger des Jahres)
• VHS-Rekorder (Absteiger des Jahres)

PS. Wackelige Kommoden, Teppiche und Holzbretter sind außen vor, schließlich dienen sie der Basis oder anders gesagt, sie sind der Groundfloor eines jeden guten Sperrmülls.

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Montag, 12. April 2010
Träume aus Plastik


Was wäre die Kindheit ohne Erinnerungen. Und was wären Kindheitserinnerungen ohne Plastik.

Alles, was Ihr schon immer über Plastik wissen wolltet (oder schon längst vergessen habt), demnächst hier an dieser Stelle.

Picture cited from here

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