Weil die Welt nur ein Fleckchen Erde ist!
Große Worte. Noch größere Gefühle.
Donnerstag, 14. August 2008
Jenseits der Statussphäre: John Winston Ono Lennon
Mark David Chapmans Gesuche auf Freilassung werden immer wieder abgelehnt, so auch sein fünftes am 12. August 2008. Wer zum Henker ist das, werden jetzt vor allem die jüngeren Leser und Leserinnen fragen. Für die einen ist er der Teufel, für andere ein armer Teufel. Nach Expertenmeinung jedenfalls ist er geistig verwirrt. In diesem Zustand hat er dann auch am 8. Dezember 1980 in New York mehrmals auf John Lennon geschossen, der wenig später im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlag. Seit mittlerweile 27 Jahren sitzt Chapman ein, obwohl anfangs zu 20 Jahren verurteilt. Und das, obwohl er zum Tatzeitpunkt als psychisch krank eingestuft wurde – aber in den USA ticken die Uhren ja bekanntlich anders. Die Frage stellt sich nun, ob es gerechtfertigt ist, ihn wegzusperren. Ihn, der kaltblütig einen anderen Menschen getötet hat, und damit auch einen weltbekannten Künstler und Friedensaktivisten. Ihn, der eine der größten Love Storys dieses Jahrhunderts beendet hat, bevor es ein Gericht tun konnte. Lennon, und das scheint "mir" der grausamste Verlust, hat wie kaum ein anderer seine Position genutzt, um gegen herrschendes Unrecht zu demonstrieren. Lange Jahre war ich überzeugt davon, dass Chapmans Schicksal gerechtfertigt ist – wenn nicht sogar viel zu milde! Genauso wie Yoko Ono, die verständlicherweise um ihr Leben fürchtet, sollte er 2010, zum nächsten Haftprüfungstermin, freigelassen werden. Natürlich stellt sich die Frage, ob jemand, dessen seelische Erkrankung(en) 27 Jahre unbehandelt blieben (vorausgesetzt meine Kenntnisse des amerikanischen Strafvollzugs stimmen), wirklich noch in unsere, letztendlich total veränderte, Gesellschaft passt. Eines ist klar: Chapman hat er es nicht geschafft, auch nur einen Hauch, an Lennon zu kratzen. Was er aber geschafft hat, ist eine wichtige Stimme auszulöschen, die heute fehlt, weil Stars sich mehr darauf konzentrieren, Hummer zu fahren und Hummer zu essen.
Dafür wünschte ich Chapman oft den Tod, aber eigentlich ist er ja längst tot – zumindest lebendig begraben.
John Lennon aber hätte ihm vergeben und der Aspekt, dass ich ihm nicht vergeben kann, zeigt mir, wie groß der Unterschied ist. Das hat Chapman wahrscheinlich auch erfahren müssen und ihn wahrscheinlich überleben lassen.

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